Für eine korrekte Blutdruckmessung müssen Sie ein paar einfache Regeln beachten.

Blutdruck richtig messen
Tipps für die Selbstmessung

Durch einen erhöhten Blutdruck steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Gefäßverkalkung und Herzinfarkt. Vielleicht schießt auch bei Ihnen der Blutdruck über das Ziel hinaus, ohne dass Sie es merken. Eine regelmäßige Messung zu Hause verringert für Sie deutlich die Gefahr, einen Schlaganfall oder schwere Organschäden zu erleiden.

Unterschiedliche Messmethoden: Handgelenk oder Oberarm

Die Kraft, mit der unser Herz das Blut durch die Gefäße pumpt, wird als Blutdruck bezeichnet. Er sorgt dafür, dass alle Körperregionen mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden. Blutdruckwerte lassen sich mit automatischen Messgeräten entweder am Oberarm oder am Handgelenk bestimmen. Einfacher für den Hausgebrauch sind Handgelenksgeräte. Zu Beginn führen Sie am besten Vergleichsmessungen durch, bei denen sich die oberen und unteren Blutdruckwerte nicht gravierend unterscheiden sollten. Ihr Apotheker hilft Ihnen gerne bei Ihren ersten Messungen.

Hinweis: Sind Sie Diabetiker oder leiden Sie unter Arteriosklerose oder Herzrhythmusstörungen, empfehlen Experten Oberarmgeräte für eine exakte Messung.

Rechts oder links?

Messen Sie Ihren Blutdruck immer am selben Arm. Es ist möglich, dass sich die Werte wegen muskulären Unterschieden leicht unterscheiden. Wählen Sie in diesem Fall den Arm mit dem höheren Wert aus.

Hinweis: Beträgt die Druckdifferenz mehr als 10 mmHg, konsultieren Sie besser einen Arzt.

Auf die Größe kommt es an

Auch die Manschettengröße beeinflusst die Messgenauigkeit: Zu schmale Manschetten ergeben zu hohe, zu breite Manschetten zu niedrige Ergebnisse. Eine Oberarmmanschette sollte etwa die Hälfte des Armumfangs besitzen. Übliche Manschetten für das Handgelenk decken einen Umfang von 14 bis 20 Zentimetern ab.

Tipp: Achten Sie beim Kauf Ihres Gerätes auf das Prüfsiegel der Deutschen Hochdruckliga und nutzen Sie die Serviceleistung der Geräteanpassung in Ihrer Apotheke.

So wird richtig gemessen

Wenn Sie folgende Regeln beachten, steht einer korrekten Blutdruckmessung nichts mehr im Weg:

  • Setzen Sie sich an einen Tisch und führen Sie die Blutdruckmessung erst nach fünfminütiger Ruhe durch. Sind Sie eben noch Treppen gestiegen, zeigt das Gerät erhöhte Werte.

  • Gehen Sie vor einer Messung auf die Toilette. Eine volle Blase treibt den Blutdruck nach oben.

  • Bei einer Oberarmmessung entkleiden Sie Ihren Arm und legen Sie ihn mit der Handinnenfläche nach oben auf dem Tisch ab. Der Messpunkt liegt an der Arminnenseite etwa 2,5 Zentimeter über der Ellenbeuge.

  • Bei der Handgelenksmessung muss die Manschette in Herzhöhe liegen. Lagern Sie dazu Ihr Handgelenk am Tisch etwas hoch oder legen Sie die Hand auf die Brust. Achten Sie darauf, dass Ihr Handgelenk nicht herunterhängt oder abgeknickt ist.

  • Sprechen Sie während der Messung nicht und vermeiden Sie ein Kreuzen der Beine. Beides erhöht die gemessenen Werte.

  • Verzichten Sie eine Stunde vor der Messung auf Nikotin und Kaffee.

  • Führen Sie ein Blutdrucktagebuch, damit Sie Veränderungen schnell bemerken.

Zu hoch oder nicht?

Neueste Richtlinien ordnen einen Blutdruck über 130/80 mmHg bereits als Bluthochdruck ein. Ein einzelner Wert sagt aber noch nicht viel aus. Lassen Sie sich also nicht aus der Ruhe bringen, wenn Sie bei der Blutdruckmessung einmal Ausreißer nach oben haben. Erst, wenn die Werte unverändert hoch bleiben, ist ein Kontrolltermin bei Ihrem Hausarzt die beste Lösung.

Quelle: Leonie Hudetz: Messfehler vermeiden, PTA heute, Ausgabe 03/2018, Februar 2018.

Weiterführende Informationen zu den von der Deutschen Hochdruckliga geprüften Messgeräten.


07.04.2018 | Autor(en): Simone Lang; Bild: © Image Point Fr/Shutterstock.com