Beinwell

Beinwell, © by Bildagentur Zoonar GmbH/Shutterstock.com
Schon der griechische Arzt Dioskurides kannte Beinwell als Heilpflanze gegen Wunden, Geschwüre und Knochenbrüche. Aus dem Griechischen stammt auch der wissenschaftliche Name von Beinwell. „Symphytos“ heißt  „zusammenwachsen, heilen“ und deutet schon an, dass Beinwell vor allem bei gebrochenen Knochen zum Einsatz kam. Auch mittelalterliche Autoren wie Hildegard von Bingen oder Paracelsus kannten die Pflanze als Wundheilmittel. Heute verwendet man die Wurzeln und Blätter des Beinwells bei stumpfen Verletzungen wie Zerrungen oder Verstauchungen sowie Sehnen- und Muskelentzündungen.
Wissenschaftlicher Name: Symphytum officinale.
Charakteristik
Die anspruchslose Pflanze ist in ganz Europa und in Gebieten mit gemäßigtem Klima in Asien verbreitet. Sie bevorzugt feuchte Standorte und wird etwa 80 Zentimeter hoch. Die traubenähnlichen Blüten weisen meist eine intensive dunkelblaue bis violette Farbe auf. Die Wurzeln sind außen schwarz und innen weiß.
Den Einsatz in der Sportmedizin als Pflanzenmus oder Salbe bei Muskel- und Sehnenverletzungen verdankt Beinwell seiner schmerzstillenden und entzündungshemmenden Wirkung. Eine innerliche Anwendung ist wegen der enthaltenen leberschädigenden Alkaloide nicht empfehlenswert.
Anwendungsbereiche
Äußere Anwendung: bei stumpfen Verletzungen wie Zerrungen, Quetschungen, Prellungen und Verstauchungen sowie Sehnen- und Muskelentzündungen, zur Anregung der Knochenheilung
Dosierung
Tagesdosis:  darf nicht mehr als 100 Mikrogramm Pyrrolizidinalkaloide enthaltenÄußere Anwendung: als Paste oder Umschlag aus zerkleinerter Droge; Fertigpräparate sind meist in Form von Salben erhältlichDauer der Anwendung: sollte 4 Wochen nicht überschreiten
Wirkung und Nebenwirkungen
Beinwell enthält Allantoin, Schleimstoffe, Gerbstoffe und Kieselsäure. Aufgrund dieser Inhaltsstoffe hat die Pflanze eine entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung. Die enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide wirken leberschädigend und krebserregend.
Hinweise
Nur äußerlich und nur bei intakter Haut anwenden. Von einer Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit wird abgeraten.
Autor(en): Th. Brendler u. a., A. Schenk u. a., D. Frohne; K. Stegherr
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