Artischocke

Artischocke, © by Valentina_G/Shutterstock.com
Die Artischocke gilt nicht nur als Delikatesse, sie ist schon seit der Antike als Heilpflanze bekannt. Die Griechen und Römer schätzten vor allem die verdauungsfördernde Wirkung der Pflanze und setzten sie gegen rheumatische Beschwerden und zur Entwässerung ein. Ursprünglich aus Nordafrika stammend verbreitete sich die Artischocke schon früh über den Mittelmeerraum bis nach Südamerika und zu den Kanarischen Inseln. Nach Mittel- und Nordeuropa wurde sie erst im Mittelalter importiert.
Wissenschaftlicher Name: Cynara scolymus L.
Charakteristik
Der wärmeliebende Korbblütler wird heute vor allem im Mittelmeerraum und in Nord- und Südamerika angebaut. Die distelartige Pflanze wächst bis zu 2 Meter hoch und bildet im zweiten Jahr Blütenköpfe, die kurz vor der Blüte geerntet werden. Zum Verzehr eignen sich der fleischige Blütenboden und der untere Teil der Hüllblätter. Die Grundblätter der Pflanze werden für medizinische Zwecke genutzt.
Anwendungsbereiche
Innere Anwendung: Linderung von Verdauungsbeschwerden wie Bauchschmerzen, Völlegefühl, Blähungen, Übelkeit, Anregung der Gallenblase bei FunktionsstörungenVolksmedizin: Unterstützung der Verdauungsfunktion, Senkung des Blutfett- und Cholesterinspiegels des Bluts, Hilfe bei Appetitlosigkeit, Entwässerung, Anregung des Leberstoffwechsels
Dosierung
Innere Anwendung:  Extrakt: mittlere Tagesdosis 6 g getrocknete bzw. 30 g frische BlätterFertigpräparate sind in Form von Trockenextrakten, Kapseln, Dragees, Tabletten, Pflanzensaft oder Tropfen zu erhalten. Anwendung und Dosierung entsprechend der Angaben des Herstellers.
Wirkung und Nebenwirkungen
Die Blätter der Artischocke enthalten Bitterstoffe, Caffeoylchinasäuren und Flavonoide. Diese Inhaltstoffe fördern die Gallenbildung und den Gallenfluss und helfen bei Verdauungsstörungen.  Neue Forschungen weisen darauf hin, dass Artischocken-Extrakte dabei helfen können, den Cholesterinspiegel zu senken.
Nicht anwenden bei Überempfindlichkeit (Allergie) gegen Korbblütler und bei Verschluss der Gallenwege. Bei Gallensteinleiden nur nach Rücksprache mit dem Arzt einnehmen.
Autor(en): Th. Brendler u. a.; K. Stegherr
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